Hl. Dreifaltigkeit in St. Salvator
Die Pfarrei St. Salvator gehört zum Pfarrverband Bad Griesbach im Dekanat Pocking der Diözese Passau. Die frühere Prämonstratenserstift entstand als ein Gegenpol zur evangelischen Hochburg in Ortenburg. Das Bild stammt vom Sommer 2020 und wurde vom Kur- & Gäste-Service Bad Griesbach zur Verfügung gestellt.
Allgemeines zur Pfarrei St. Salvator
Die Geschichte des Ortes und der Pfarrei ist fest mit der Geschichte des zwischen 1288 und 1309 entstandenen Stiftes mit eigener Klosterpfarrei verbunden. 1734 wurde nach St. Salvator die Bruderschaft zur Heiligsten Dreifaltigkeit gebracht, deren Zweck es war, Almosen zu sammeln, um christliche Gefangene aus muslimischen Händen loszukaufen. Diese Bruderschaft besteht heute wieder aus fast 100 Mitgliedern, die sich sich für die verfolgten Christen im Nahen Osten einsetzen, indem sei eine Schule in Nazareth unterstützen. Die Säkularisation beendete die Geschichte des Klosters und es erfolgte die Aufhebung des Prämonstratenser-Stiftes am 22. März 1803. Aus der Hofmark wurde wieder ein Bauerndorf. St. Salvator verlor sogar die kirchliche Selbständigkeit. 1834 wurde eine Schulkuratie genehmigt, die Schul- und Kirchamt verband. 1853 konnte der Kurat einem Lehrer das Unterrichten übertragen. 1902 wurde die Kuratie zur Pfarrei erhoben. Das heutige Gebiet der Pfarrei erstreckt sich von Bergham in der Gemeinde Haarbach, über Freudenöd nach Rehwinkl. Zur Pfarreigemeinde gehören heute 400 Katholiken. Treffpunkt der verschiedenen Gruppen ist das Pfarrheim gegenüber der Kirche. Das Ortsbild wird von der ehemaligen Klosteranlage, zu der auch die Pfarrkirche gehört, geprägt. Im Jahr 1990 wurde St. Salvator als “Schönstes Dorf im Landkreis Passau” ausgezeichnet.
Vereine - Verbände - Gruppierungen
- Dreifaltigkeitsbruderschaft seit 1734 — 110 Mitglieder, Stand: 2019.
- KDFB St. Salvator gegründet am 23.10.1977 — 38 Mitglieder, Stand: 2021. Hier öffnet sich das Programm vom Frauenbund:
- Ministranten — 4 Mitglieder, Stand: 2024.
- Kirchenchor seit 1933 — 18 Mitglieder, Stand: 2017.
- Seniorenclub des KDFB seit 1989 — 22 Mitglieder, Stand: 2017.
Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit
Mit der Erhebung des Gutes zur Probstei 1309 wandelte es sich zu einem Prämonstratenser-Stift. Bald danach wurde mit dem Bau der Stiftsanlage begonnen, 1321 erstmals vier Altäre geweiht, denen 1329 zwei weitere hinzu gefügt wurden. 1437 erhielten die Kanoniker von St. Salvator die Pfarrei Uttlau mit den Filialen Reisbach, Bergham, Haarbach, Wolfakirchen, Grongörgen übertragen und hatten somit eine umfassende Seelsorge-Aufgabe erhalten. Im 15. Jahrhundert ließ der zweite Abt alle Kirchen im spätgotischen Baustil umbauen. 1625 gelang es dem Kloster, die Hofmark Reisbach vom Grafen von Ortenburg zu kaufen. Die neugewonnene Wirtschaftskraft des Klosters konnte selbst ein Großbrand am 4. Dezember 1632 nicht zerstören. 1633 wurde mit dem Wiederaufbau der Klosteranlage und der Kirche, diesmal etwas höher am Hang und im frühbarocken Baustil, begonnen. Am 3. Juli 1644 war die Einweihung der Kirche. Am 24. April 1703 wurden das Klostergebäude und das Kirchendach erneut von einem Brand zerstört, die Wiederherstellungsarbeiten sind nicht dokumentiert.
Geschichte von St. Salvator
- vor 1000
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Thiemo von Vornbach wird Graf im Rottachgau und Besitzer der königlichen Forstes Steinkart. Schwächung der Vornbacher 1077 im Investiturstreit und durch das Aussterbender Linie von Neuburg 1158. Eindringen und Machtzuwachs im Raum zwischen Steinkart und Donau durch Grafen von Ortenburg, Herren/Grafen von Kamm-Hals und der Herren von Rainding (Rumptingen).
- um 1150
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Schenkung von St. Salvator durch den Vornbacher Vasallen Wergant von Rainding an das Prämonstratenserstift Osterhofen (heute Altenmarkt). "Salvator" heißt "Heiland", dargestellt Jesus mit Weltkugel (siehe Figur auf Kanzel, Weltkugel ist Wappen von St. Salvator).
- 1288/89
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Die Brüder Wernhard und Friedrich von Pöring, vielleicht Laienbrüder aus dem Kloster Osterhofen, verwandeln den verödeten Besitz Osterhofens in eine Einsiedelei mit Kapelle und entwickelten es zunächst zu einer Laiengenossenschaft. (vgl. den gleichzeitig lebenden Franz von Assisi),
- 1300
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kleines Doppelkloster für Männer und Frauen nach der Augustinerregel.
- 1309
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Propstei des Prämonstratenserordens (des Mutterstifts Osterhofen). 1. Propst: Heinrich aus Osterhofen. Die Prämonstratenser verstehen sich als in Gemeinschaft lebende Chorherren, Kanoniker, d.h. Seelsorger, die zugleich wie Mönche Wert auf eine feierliche Liturgie legen.
- 1320
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Einweihung der 4 Altäre der frühgotischen Stiftskirche. Wirtschaftliche Schwierigkeiten. Förderung und allmähliche Befreiung des Stifts aus der Vogteiherrschaft der Halser Grafen durch die bayerischen Herzöge, besonders Kaiser Ludwig den Bayern. Das Dort St. Salvator wird klösterliche Hofmark. Dazu 1625 Kauf der Hofmark Reisbach von den Grafen von Ortenburg.
- 1437
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Übernahme der Pfarrei Uttlau (heute Pfarrverband Harrbach) mit Wolfakirchen, Haarbach, Bergham und Grongörgen). Förderung der Verehrung des Kreuzes (Reisbach) und der Eucharistie (Grongörgen; der Patron Papst Gregor galt im Spätmittelalter als der Verteidiger der Gegenwart Christi im eucharistischen Brot).
- 1441
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Erhebung der Propstei zur Abtei. 1. infulierter Abt mit Stab und Mitra: Peter Zistler (Marmorgrabstein in 3. Seitenkap. rechts).
- 1563
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Die Einführung der Reformation in der benachbarten Reichgrafschaft Ortenburg löst eine Krise aus.
- 1632
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Brand des Stiftes (Lage unten im Dorf). Vollständiger Neubau 1633-1644 an der heutigen erhöhten Stelle. Baumeister Bartolomeo Viscardi (u.a. Haindling, Stadtturm Vilshofen) im Manierismusstil. Von der Einrichtung des Neubaus sind erhalten: 3. Seitenaltarpaar von Jakob Bendl (auch Einrichtung Sammarei) 1644; links: Hl. Leonhard mit Ägidius und Wolfgang; rechts: Hl. Sebastian mit Petrus und Paulus. Gestühl 1646. Kredenzaltar (im Presbyterium links), Kalksteinrelief: Martyrium des hl. Sebastian und 14 Nothelfer aus dem Kreis des italiensichen Michelangelo-Nachfolgers Balthasar Vechio (siehe auch Portal der Hofkapelle südl. des Doms in Passau) 1660/70. 2. Seitenaltarpaar, Barock um 1690; links hl. Norbert (Maler Antonius Pertold), Reliquienschrein für Katakombenheiligen Fortunatus; rechts: Marter des hl. Erasmus (von C.F. Reicher), Schreinfigur sel. Hermann Josef.
- 1703
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Brand des neuen Klosters; Wiederherstellung (besonders unter Abt Joseph von Silbermann) in den Stilen Rokoko und Klassizismus: Deckengemälde von Franz Anton Rauscher 1751 (vgl. Thundorf); Chor: Übernahme des Kreuzes durch Jesus; Langhaus: Dreifaltigkeit, Engelsturz und Vertreibung aus dem Paradies, Heilsweg des Alten und Neuen Testaments, Evangelisten und lat. Kirchenväter. Orgel 1735; Gehäuse vermutlich von Wenzel Jorhan, Griesbach. Hochaltar z.T. um 1640: Gemälde Christi Himmelfahrt, z.T. Übergang zu Klassizismus, Figuren hl. Augustinus und hl. Norbert von Joseph Deutschmann. 1. Seitenaltarpaar: Spätrokoko 1770/80 von Joseph Deutschmann, Passau; links Skapulieraltar der Dreifaltigkeitsbruderschaft, rechts Annenaltar. Kanzel: klassizistisch, 1802.
- 1803
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Aufhebung des Stifts (Säkularisation)
- 1902
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Errichtung der Pfarrei (339 Katholiken, Stand 2019), gehört heute zum Pfarrverband Bad Griesbach.
Rundgang durch die Pfarrei St. Salvator
die Bilder oben zeigen in dieser Reihenfolge besondere Orte:
- in Richtung Haarbach liegt der Ortsteil Bergham mit dieser Kapelle direkt an der Straße.
- Bei der Pfarrkirche beginnt der Wanderweg “Kronholz-Pfad” mit der Nummer 14 und führt über Matzenöd nach Endham mit einer besinnlichen Wandmalerei, einem Kreuz an einer Granitsäule und einer kleinen Grotte mit Fatimamadonna. Drei Bilder vom 27.11.2020.
- Oberhalb von St. Salvator steht am Waldrand vom Klosterholz dieses Wegkreuz. Bilder vom 28.03.2021.
- Von der Pfarrkirche führt der Wanderweg “Strammermax-Pfad” mit der Numme 5 zu einem Brunnen mit zwei Wasserspeienden Personen und dann weiter zu einem Kultstein im Forst Steinkart. Auf einem Schild ist zum Kultstein folgendes zu lesen: “Menhir (Bildstein?). Auffallende Ähnlichkeit mit begannten Megalithisen Monumenten (Carnac/Bretagne, Filitosa/Korsika, mehrere Tombe bei Giganti auf Sardinien). Menschliches Gesicht an der Spitze des Dreiecks erkennbar, darunter fragliche Runenzeichnung. Drei Bilder vom 27.11.2020.
- Beim Überqueren der Staatsstraße im Forst Steinkart in Richtung Doblkapelle, befindet sich dieses Bildmaterl der Dreifaltigkeit mit Krönung Mariens. Bild vom 31.07.2021.
- Aicha (ohne Bild)
- Grillenöd (ohne Bild)