St. Valentin in Reutern
Die Pfarrei Reutern gehört zum Pfarrverband Bad Griesbach im Dekanat Pocking der Diözese Passau. Es ist die einzige Pfarrkirche der Diözese Passau mit dem Patrozinium Heiliger Valentin, dem ersten Patrons des Bistums. Das Bild stammt vom Sommer 2020 und wurde vom Kur- & Gäste-Service Bad Griesbach zur Verfügung gestellt.
Allgemeines zur Pfarrei Reutern
Zum Gebiet der Pfarrgemeinde gehören heute 580 Katholiken. Die Gründung der Pfarrei liegt 1000 Jahre zurück. Zwischen 1094 und 1097 wurde der Ort erstmals erwähnt. Eine bischöfliche Pfarrei wurde der Ort ca. im 12. Jahrhundert, das heißt ca. 1170 wurde ein Pleban erstmals genannt. Bei der Pfarrkirche handelt es sich um eine frühmittelalterliche bischöfliche Kirche. Etwa 250 Meter von der Kirche entfernt wurde 1898 auf einer nördlichen Erhebung der Friedhof errichtet und 1965 erweitert. Verschiedene Gruppen bieten vielfältige Möglichkeiten, sich am Leben der Pfarrgemeinde zu beteiligen. Ein zentraler Treffpunkt nicht nur des Pfarr‑, sondern des gesamten Dorflebens ist das in den Jahren 2019/20 erbaute Dorfgemeinschaftshaus, das den alten Pfarrsaal ersetzt und unmittelbar neben der Kirche liegt.
Vereine - Verbände - Gruppierungen
- KAB Reutern seit 1966 — 42 Mitglieder, Stand: 2016. Hier öffnet sich der Veranstaltungskalender:
- Ministranten — 12 Mitglieder, Stand: 2024.
- Singkreis Reutern — 20 Mitglieder, Stand: 2017.
- Kinderchor seit 2003 — 14 Mitglieder, Stand: 2017.
- Kindergruppe — 17 Mitglieder, Stand: 2017.
- Jugendgruppe — 20 Mitglieder, Stand: 2017.
- Seniorenclub seit 1986 — 30 Mitglieder, Stand: 2017.
- KDFB Reutern von 1967 bis 2011, zur Zeit ruht die Vereinsarbeit
Pfarrkirche Hl. Valentin
Die Kirche von Reutern ist Stein gewordenes Zeugnis für die lange Geschichte der Pfarrei: Verschiedene Bau-Epochen haben an ihr markante Spuren hinterlassen und ihr das heutige Aussehen gegeben. Der Turm der Kirche ist das älteste ganz erhaltene Gebäude im Raum Bad Griesbach. Mit seinem Satteldach im romanisch — frühgotischen Übergangsstil wurde er um 1250 erbaut. Der Chor von Reutern ist ein typisches Werk spätgotischer Kirchenbaukunst der Passauer Bauschule um 1450/60. Nicht zuletzt die Gewölbefiguration des “Sechsrautensterns”, die Tellersteine an allen Gewölbekreuzungen, die Rundstabeinfassung der inneren Wandpfeiler und die reiche Gliederung des oberen Teils der Chorbögen sind deutliche Kennzeichen dieser “Passauer” Kirchen. Eine Figur des Kirchenpatrons St. Valentin ist um 1490 geschaffen worden. Das Kirchenschiff ist ein ganz einzigartiger Bau der Krisenzeit am Ende des Mittelalters. Es dürfte nach 1500 entstanden sein. Ganz singulär sind alle Spitzbögen des Gewölbes nicht rund aus den Geraden entwickelt, sondern beginnen abrupt mit einem Winkel. Weitere Details hinterlassen insgesamt einen “sperrigen” Gesamteindruck. Ein mit Reutern identisches Gewölbe findet sich im Chor von Kirchdorf am Inn des Meisters Hans Wechselberger, von dem u.a. auch Rotthalmünster (1478÷81), Ering, Münchham (1491) und Pocking (1491) ausgeführt wurden. Der Baumeister von Reutern muss also eine besondere Nähe zu Wechselberger haben. Der Unterschied zwischen den eleganten Bauten des Meisters und der sperrigen Auffassung in Reutern deutet auf einen Schüler hin. Hochaltar und Kanzel der Reuterner Kirche entstammen dem Barock und Rokkoko des 17./18. Jahrunderts. 1900 erfolgte der Sakristeianbau. 200 Sitzplätze befinden sich in der Kirche. Nach gelungener Außenrenovierung in den Jahren 2002 bis 2003 ist die Pfarrkirche St. Valentin ein Schmuckstück in der Mitte des Ortes.
Rundgang durch das Pfarrgebiet
die Bilder oben zeigen in dieser Reihenfolge folgende Kapellen:
- Durch Reutern führt der Wanderweg “Badhaus-Runde” mit der Nummer 8 nach Oberndorf zu einem Wegkreuz, oberhalb der Siedlung Weg. Bild vom 07.12.2020.
- Danach kann der Wanderweg über Rotthof abgekürzt werden, um zu folgendem Marterl zu kommen. Bild vom 07.01.2021.
- Wieder zurück auf dem Wanderweg 8 führt der Weg nach Neukl zur Kapelle der Familie Kriegl. 1864 erbaut an Stelle einer älteren Kapelle und 2009 – 2010 renoviert. Bild vom 07.01.2021.
- Der Wanderweg “R.O.T. Lebensstilweg” mit der Nummer 9 führt durch Reutern zur Wieskapelle “Heiligste Dreifaltigkeit” in Reutern 18. Die Stuck-Ausstattung wurde um 1750 von Johann Baptist Modler geschaffen. Bild vom 07.12.2020.
- Anschließend geht es auf dem Wanderweg 9 zum Friedhof und zum oberhalb gelegenen Wegkreuz. Bild vom 07.01.2021.
- In Adlmörting kann der Wanderweg 9 verlassen werden, um auf dem Wanderweg 5 und danach 15 zu einem Marterl zu gelangen. Bild vom 10.03.2021
die Bilder oben zeigen in dieser Reihenfolge folgende Kapellen:
- Der Wanderweg “Parkhotel-Idunen-Weg” mit der Nummer 15 kommt aus der Richtung Kemading und führt an einem Wegkreuz vorbei. Bild vom 07.01.2021.
- Wieder zurück auf dem Wanderweg 9, führt dieser zunächst zu einem Felsengebilde, das einmal Menschen als Wohnraum diente. Bild vom 27.11.2020.
- Von dort gehen verschiedene Waldwege nach Geisberg am Wald zu dieser Kapelle. Bild vom 10.03.2021
- Auf der Straße und dann auf einem Feldweg geht es weiter nach Dobl zur Kapelle der Familie Venus. Bild vom 27.11.2020.
- Von dort geht ohne Wanderweg ein Feldweg nach Zachsdorf zu einer von der Dorfgemeinschaft errichteten Kapelle. Bild vom 21.02.2021